Die Saga des Sylvaner Grand Cru Zotzenberg
Die Sylvaner-Rebsorte war auf dem Zotzenberg schon immer sehr verbreitet. Die Bodenbeschaffenheit, Mergel-Kalkstein, ist dort ideal für diese Rebsorte.
In voller Südlage und mit Erträgen, die unter der Norm des A.O.C. Alsace liegen, nimmt der Sylvaner, der im Elsass ein armer Verwandter ist, in diesem Boden eine andere Dimension an.
Anstatt eines Weins, der als leicht bekannt ist und den Spitznamen „Durstwein“ hat, erhält man am Zotzenberg einen Wein, der fruchtig und viel kräftiger und voller im Mund ist.
Anfang des 20. Jahrhunderts war er in den meisten der besten Straßburger Restaurants die Referenz für Sylvaner.
Außerdem ist der Sylvaner Zotzenberg ein Lagerwein, wie wir während einer 2001 „vertikalen“ Weinprobe feststellen konnten, bei der alle Jahrgänge des Sylvaner Zotzenberg von 1971 bis 2000 verkostet wurden.
Trotz seiner schon lange etablierten Bekanntheit zwangen uns die Rechtsvorschriften im Jahr 1993 , den Namen Zotzenberg nicht mehr in Verbindung mit der Rebsorte Sylvaner zu verwenden. Die Bezeichnung Alsace Grand Cru war nämlich den Rebsorten Riesling, Muscat, Pinot Gris und Gewürztraminer reserviert.
Nach langen Verhandlungen mit den Berufsverbänden hat der Winzerverein von Mittelbergheim die Ausnahme erreicht: die Bezeichnung Alsace Grand Cru Zotzenberg für die Rebsorte Sylvaner (Dekret vom 25. März 2005).